Elektronische Heizkostenverteiler ablesen

Kiel, den 19.12.2013

Elektronische Heizkostenverteiler ablesen

Am 31.12.2013, pünktlich um Mitternacht, setzen sich die Zähler von elektronischen Heizkostenverteilern, die auf das Kalenderjahr programmiert sind, auf Null zurück. Die Zählerstände werden jedoch automatisch im Speicher des Heizkostenverteilers abgelegt und können bis zum 31.12.2014 kontrolliert werden. Allerdings werden die bis dahin gespeicherten Werte vom 31.12.2012 im selben Moment unwiederbringlich  überschrieben.

Mieterhaushalte, die ihre Heizkostenabrechnung für 2012 noch kontrollieren wollen, sind also gut beraten, wenn sie die Werte für 2012 noch vor dem 31.12. abschreiben. Bei dieser Gelegenheit schadet es nicht, auch gleich die Werte für 2013 mit zu notieren – immerhin steht das Ende des laufenden Abrechnungszeitraums unmittelbar bevor.

Das Auslesen von elektronischen Heizkostenverteilern ist so schwierig nicht: Die meisten Geräte zeigen im Wechsel folgende Werte an: Gerätenummer, Zählerstand des letzten Abrechnungszeit-raumes und den aktuellen Zählerstand. Manche Geräte liefern noch eine vierte Zahl, nämlich eine Kontrollzahl oder den sogenannten Korrekturfaktor. Mit diesem Faktor wird die unterschiedliche Leistungsfähigkeit unterschiedlich großer Heizkörper ausgeglichen. Manche Geräte muss man erst berühren, damit sie die Werte anzeigen. Man muss nicht unbedingt wissen, welchen Wert das Gerät jeweils anzeigt. Wichtig ist es aber bei der Selbstablesung, dass die Werte jedes einzelnen Gerätes in genau der Reihenfolge notiert werden, in der sie angezeigt werden. Auf diese Weise lässt sich das Ableseergebnis in der Regel gut kontrollieren, wenn die Heizkostenabrechnung dazu vorliegt.

Elektronische Heizkostenverteiler haben den Vorzug, dass – bei allen Geräten gleich – eine Einheit in etwa 1 KWh (Basisempfindlichkeit) entsprechen soll – so jedenfalls die einschlägige VDI-Richtlinie. Daraus resultiert eine gewisse Vergleichbarkeit des eigenen Verbrauches gegenüber dem Vorjahr, wobei natürlich die Tatsache berücksichtigt werden muss, dass eine höhere Zahl von Einheiten auch auf einen kälteren Winter oder geändertes Heizverhalten zurückgehen kann. Rückschlüsse auf die zu erwartenden Heizkosten kann man daraus aber leider nicht ableiten, weil der Preis je Einheit auch davon abhängig ist, wie viele Einheiten an den Heizkostenverteilern der anderen Wohnungen abgelesen worden sind.

Rund 15 % aller Beratungsfälle bei den Mietervereinen befassen sich mit Heizkostenabrechnungen. Streitigkeiten um die Frage, ob das Ableseergebnis der Heizkostenverteiler wirklich richtig war, spielen dabei eine zentrale Rolle. Dies gilt umso mehr, als die meisten Heizkostenverteiler zwischenzeitlich automatisch ausgelesen werden – in vielen Fällen auch schon über Funk. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Mieterhaushalte ihre Zählerstände genauso selbstverständlich im Blick behalten, wie die Zählerstände von Wasser und Strom.

Nähere Auskünfte zu allen hiermit zusammenhängenden Fragen erteilen alle schleswig-holsteinischen Mietervereine. Deren Sprechzeiten und Aufnahmebedingungen können bei der Landesgeschäftsstelle des Mieterbundes Schleswig-Holstein, Eggerstedtstraße 1, 24103 Kiel, Telefon 0431/97919-0 erfragt werden. Sie sind auch im Internet verfügbar unter www.mieterbund-schleswig-holstein.de.

Verantwortlich: Jochen Kiersch, Kiel

Das könnte dich auch interessieren …