Heizkostenabrechnung 2007/2008 wird richtig teuer

Kiel, den 03.01.2008

Heizkostenabrechnung 2007/2008 wird richtig teuer

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Heizkostenabrechnung für den Zeitraum Juli 2007 bis Juni 2008 alle bisherigen Rekorde brechen wird. Ursächlich dafür sind zwei Entwicklungen: Das zweite Halbjahr 2007 war deutlich kälter als der Vorjahreszeitraum und die ersten Januartage lassen befürchten, dass diese Entwicklung sich fortsetzen wird.

Es ist also mit einem deutlich höheren Energieverbrauch zu rechnen. Sehr viel schärfer wird sich aber noch die Tatsache auswirken, dass die Energiekosten insbesondere beim Heizöl erneut geradezu dramatisch angestiegen sind. Kostete der Liter Heizöl im Frühjahr 2007 noch rund 0,50 €, so ist er seitdem kontinuierlich angestiegen und kostet zur Zeit rund 0,70 €. Dies entspricht einer Steigerung um mehr als 45 %, die sich ungedämpft in der kommenden Heizkostenabrechnung niederschlagen wird.

Die Landeshauptstadt Kiel hat vor wenigen Tagen den Heizspiegel 2006 vorgelegt, der Durchschnittswerte für den Verbrauch und die Heizkosten verschiedener Energieträger darstellt (www.kieler-mieterverein.de). Dessen Werte können mit geringen Einschränkungen auf das ganze Land übertragen werden. Dabei gilt: Schleswig-Holstein ist aufgrund seiner exponierten Lage das Bundesland mit dem höchsten Heizenergieverbrauch. Dieser Heizspiegel weist durchschnittliche Kosten von rund 10,00 € je Quadratmeter Wohnfläche für Ölheizungsanlagen aus, also rund 600,00 € für eine 60 Quadratmeter große Wohnung. Die Werte für Erdgas liegen leicht darunter bei rund 9,55 € und für Fernwärme bei rund 8,40 € je Quadratmeter. Bezogen auf die Heizkostenabrechnung 2007/2008 rechnet die Mieterorganisation wegen des Mehrverbrauches und des Energiekostenanstieges mit einer Steigerung um rund 30 % – die 60 Quadratmeter große ölbeheizte Wohnung wird im Mittel bei ca. 780,00 € jährlich landen. Dabei gibt es innerhalb des Wohnungsbestandes deutliche Spreizungen: Dachgeschosswohnungen verbrauchen bis zu 30 % mehr an Energiekosten wegen der erhöhten Wärmeverluste, die diese Wohnungen typischerweise haben. Sehr viel dramatischer wird sich der zu erwartende Kostenschub bei ungedämmten Altbauten und bei den Nachkriegsbauten der 50er bis 70er Jahre auswirken, die von der Gebäudetypik her schon höhere Energieverbräuche haben.

Die schleswig-holsteinischen Mietervereine raten daher allen Haushalten – Eigentümerhaushalte eingeschlossen -, sich auf rund 30 % höhere Heizkosten als im Vorjahr einzurichten und bei Bedarf Rücklagen zu bilden.

Die Mieterorganisation mahnt in diesem Zusammenhang die energetische Nachrüstung des Gebäudebestandes an: Alle Fachleute sind sich darüber einig, dass die Energiekosten weiter steigen werden. Um so wichtiger ist es, mit einem Schwerpunkt bei älteren Wohnungen Wärmedämmmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Dies wird zwar nicht ohne Mieterhöhungen abgehen – angesichts des rasanten Anstiegs der Heizkosten wird aber ein Großteil dieser Mieterhöhungen durch eingesparte Energiekosten wieder aufgefangen.

Verantwortlich: Jochen Kiersch – Kiel

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