Verkaufspraktiken Vonovia – Unbekannte Eigentümer und Verwalter

Kiel, den 21.01.2016

Verkaufspraktiken Vonovia – Unbekannte Eigentümer und Verwalter

Mit Schreiben vom 18.01.2016 werden Mieter in der Feldstedt in Eckernförde darüber informiert, dass die Vonovia deren Wohnung zum 31.12.2015 verkauft hat. Neuer Eigentümer soll eine Firma „Polarlicht 1 UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG“ in Frankfurt am Main sein. Dieser soll die Verwaltung des Objektes einer Firma „noctua advisors GmbH“ in Neumünster übertragen haben. „Sowohl der neue Eigentümer, als auch der Hausverwalter sind auf unserem Wohnungsmarkt unbekannt und konnten von uns per ersten Recherchen im Internet nicht aufgefunden werden“ so Geschäftsführerin Heidrun Clausen vom Mieterbund Schleswig-Holstein. Im Internet finden sich allerdings Verkaufsanzeigen einer „Vonovia SE“ mit einem Vertriebspartner in Boostedt. Danach werden diverse auch vermietete Eigentumswohnungen in Feldstedt in Eckernförde offeriert.

Gleichzeitig hat die Vonovia in Flensburg ihre Mieter ebenfalls damit überrascht, dass sie die offenbar 1.800 Wohnungen – zum Teil mit erheblicher Schimmelbelastung – an eine Deutsche-Bank-Tochter verkauft hat.

Der Deutsche Mieterbund Landesverband Schleswig-Holstein kritisiert entschieden diese Weiterverkaufspraktiken der Vonovia, die nach wie vor offenbar nicht bereit ist, als seriöser Vermieter langfristig Wohnungsbestände zu halten und zu sanieren. Für fragwürdig schätzen wir es nach wie vor ein, dass zudem Immobiliengesellschaften als Erwerber beliebig Wohnungen vermieten oder verwalten dürfen, ohne Prüfung der Leistungsfähigkeit bzw. Bonität. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb die Mieter mit dieser nachträglichen Information aufgefordert werden, die Kaution zur Übertragung an den Erwerber weiterzugeben. Dies ist ein Widerspruch zur Gesetzgebung: Grundsätzlich haften sowohl der Veräußerer, als auch der Erwerber. Hier wird vorschnell zum Nachteil der Mieter die eigene Befreiung von der Haftung versucht. Der Deutsche Mieterbund Landesverband Schleswig-Holstein empfiehlt allen Mieterinnen und Mietern, der Übertragung nicht zuzustimmen und den Nachweis zu verlangen, dass die Kaution gesetzeskonform vom Vermietervermögen getrennt verzinslich angelegt ist.

„Wir vermuten, dass die Vonovia für die versuchte Übernahme der Wohnungen der „Deutsche Wohnen“ noch nicht über ausreichende Finanzmittel verfügt und deshalb auf den Verkauf von Wohnungen angewiesen scheint“ so Heidrun Clausen vom Landesverband.

Nähere Auskünfte zu allen hiermit zusammenhängenden Fragen erteilen alle schleswig-holsteinischen Mietervereine. Deren Sprechzeiten und Aufnahmebedingungen können bei der Landesgeschäftsstelle des Deutschen Mieterbundes Schleswig-Holstein, Eggerstedtstraße 1, 24103 Kiel, Telefon 0431/97919-0 erfragt werden. Sie sind auch im Internet verfügbar unter www.mieterbund-schleswig-holstein.de.

Verantwortlich: Geschäftsführerin Heidrun Clausen, Kiel

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